| Newsletter Newsletter März 2023
Liebe Leserinnen und Leser!
Seit mehr als hundert Jahren wird weltweit der internationale Frauentag (auch Weltfrauentag) gefeiert. In Erinnerung an den Arbeiterinnenstreik von 1917 in St. Petersburg wurde das genaue Datum im Jahr 1921 schließlich auf den 08.03. festgelegt, so ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 08.03.2023. Wie der Stern in einem Artikel vom 08.03.2023 schreibt, sind in Berlin viele afghanische und iranische Frauen auf die Straße gegangen, um an die Verfolgung und Entrechtung von Frauen sowie deren Verbannung aus dem öffentlichen Raum in ihren Heimatländern zu erinnern. Anders als im Iran, wo Männer mit Frauenrechtlerinnen gemeinsam protestieren würden, fehle es in Afghanistan an einer Solidarität zwischen Frauen und Männern. Anlässlich des Weltfrauentags mahnen Afghaninnen im Exil in einer gemeinsamen Erklärung vom 08.03.2023, dass Afghanistan nach Abzug der westlichen Truppen zum frauenfeindlichsten Land der Welt geworden sei. Das Taliban-Regime diskriminiere und unterdrücke Afghaninnen und verbanne sie aus dem öffentlichen Raum. Sie erheben Forderungen an verschiedene Adressatinnen. So sollten afghanische Frauen beispielsweise mit Streiks, Bürgerprotesten und „zivilem Ungehorsam“ Druck auf die Taliban ausüben. Die Bundesregierung müsse sich ihrer Verantwortung stellen und unter anderem Afghaninnen einen zuverlässigen Schutz gewähren. Dies gelte auch für die EU und die Weltgemeinschaft, die zudem die Taliban-Regierung nicht anerkennen dürften.
Ähnlich dem Frauenbild der Taliban in Afghanistan, gelte auch im Iran das Idealbild einer gehorsamen, untergeordneten und außerhalb der Öffentlichkeit lebenden Frau, so ein Artikel der Deutschen Welle (DW) vom 08.03.2023 anlässlich des Weltfrauentags. Diese iranische Ideologie habe letztlich jedoch nur eines erreicht: Den ersten feministischen revolutionären Aufstand der Geschichte. Auslöser hierfür war der Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini im Gewahrsam der Sittenpolizei. Die iranischen Sicherheitsbehörden seien überrascht vom Mut der Frauen, so Leila, eine Aktivistin im iranischen Kurdengebiet, gegenüber der DW. Gleichwohl bedeute dies keine mildere Behandlung. Aktivistinnen würden bedroht und eingeschüchtert, Demonstrantinnen auf der Straße weiterhin extremer Gewalt ausgesetzt.
In dieser Ausgabe des Newsletters berichten wir über ukrainische Flüchtlinge in Deutschland ein Jahr nach Beginn des Ukrainekriegs sowie ein schweres Bootsunglück in Italien und neuen Einschränkungen bei der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer. Außerdem erhaltet Ihr Informationen über die Ablehnung eines Schutzgesuchs für russische Kriegsdienstverweigerer, den Mangel an pädagogischen Fachkräften für junge Flüchtlinge und die Schwierigkeiten bei der kommunalen Unterbringung von Flüchtlingen in NRW sowie die steigende Gewalt gegen Flüchtlingsunterkünfte.