| Publikationen, Rassismus und Diskriminierung Mercator-Studie: Medienberichterstattung über Flucht und Migration
Die vorliegende Mercator-Studie der Universität Mainz ''Fünf Jahre Medienberichterstattung über Flucht und Migration'' untersuchte zwischen Februar 2016 und Dezember 2020 die Berichterstattung über Flucht und Migration in sechs deutschen Leitmedien (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Bild, ARD Tagesschau, ZDF heute, RTL Aktuell).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Medien während des Untersuchungszeitraums immer seltener über Flucht und Migration berichteten. Primär wurde über politische Entscheidungen und Institutionen berichtet während die Geflüchteten selbst selten vorkamen. Überproportional häufig werden Männer abgebildet, während Frauen und Kinder im Verhältnis unterrepräsentiert sind.
Darüber hinaus werden Geflüchtete in allen Medien überwiegend negativ dargestellt. Rund jeder zehnte Beitrag thematisierte Terrorismus und Flüchtlingskriminalität. Zudem betonten die Medien vor allem die Gefahren der Zuwanderung für die Sicherheit der deutschen Bevölkerung. Ferner stellten sie das Verhältnis zwischen Geflüchteten und der einheimischen Bevölkerung als konfrontativ dar.
Im Generellen war die Berichterstattung über Geflüchtete von einer starken Widersprüchlichkeit geprägt. Auf der einen Seite wurden Geflüchtete als Menschen in Not charakterisiert, die aus humanitären Gründen aufgenommen werden müssen. Auf der anderen Seite wurden Geflüchtete als Sicherheitsrisiko für die deutsche Bevölkerung beschrieben. Diese dargestelllte Widersprüchlichkeit präge das öffentliche Meinungsbild in Deutschland auf entscheidender Weise.