| Publikationen Neue Ausgabe der Nevipe – Nachrichten und Beiträge aus dem Rom e.V.
Die Organisation Rom e.V., welche sich für das Bleiberecht für alle Rom:nja einsetzt, hat nun ihre neuste Ausgabe ihrer Online-Zeitschrift Nevipe mit dem Thema „Bleiberecht" veröffentlicht.
Thematisiert wird unter anderem ein Bleiberechtsprojekt in Köln und viele weitere Themen rund um das Bleiberecht. Die aktuelle Nevipe-Ausgabe enthält ebenfalls einen Beitrag der Geschäftsführerin des Flüchtlingsrat NRW, Birgit Naujoks, mit dem Titel ,,Chancen auf ein Bleiberecht in NRW – zwischen Anspruch und Wirklichkeit‘‘, welcher einen Einblick in die Aufenthaltssituation in Landesunterkünften und in den Kommunen gibt.
Die aktuelle Nevipe steht hier zur Verfügung.
Zum Hintergrund des Rom e.V.:
Als mit dem drohenden Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens viele Rom:nja ab den 1980er Jahren nach Deutschland und nach Köln flüchteten, wurden die geflüchteten Menschen in Köln seitens der Politik alleine gelassen und nicht versorgt. Kurz darauf gründete sich eine Bürger:innenrechtbewegung, bestehend aus Angehörigen der Community und der Dominanzgesellschaft, die ein Bleiberecht für alle Rom:nja forderten und sich in zahlreichen Protestaktionen dafür einsetzten. Aus dieser Bewegung heraus entstand der Rom e.V.
Mehr als drei Jahrzehnte später hat die Forderung nach einem Bleibrecht für Rom:nja leider nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil: Mit der Erklärung der Balkanländer (Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Nordmazedonien, Albanien und Montenegro) zu „sicheren" Herkunftsländern (2014,2015), ist die Lage für Rom:nja aus den Balkanländern auf ein Bleiberecht in Deutschland fast aussichtslos geworden. Denn mit der Einstufung der Länder als „sicher" geht die Bundesregierung davon aus, dass dort aufgrund der politischen Verhältnisse keine (politische) Verfolgung stattfindet. Dabei bleibt die von Rassismus und Diskriminierung geprägte Situation von Rom:nja auf dem Balkan unbeachtet. Folglich gibt es für die Menschen aus „sicheren" Herkunftsländern quasi keine Möglichkeit mehr einen erfolgreichen Asylantrag zu stellen.
Dennoch gibt es auch Entwicklungen, die den Menschen ein wenig Mut machen können, wie das lokale Bleiberechtsprojekt in Köln, welches versucht, langzeitgeduldeten Menschen ein Bleiberecht zu ermöglichen.