| Aktuell, Newsletter Newsletter Januar 2021
Liebe Leserinnen und Leser!
Das Jahr 2020 stand unter einem schlechten Stern für den Flüchtlingsschutz in Europa. In und um Europa harren Menschen in teilweise völlig überbelegten Flüchtlingslagern und unter unwürdigen Bedingungen aus, Rechte von Schutzsuchenden werden missachtet und immer weiter ausgehöhlt. Die grausame Abschreckungspolitik der EU führt dazu, dass Fluchtwege gesperrt sind und die Flucht nach Europa immer gefährlicher wird. Die UN-Organisation für Migration (IOM) teilte laut Tagesschau mit, dass vom 01.01.2020 bis zum 17.12.2020 weltweit 3.174 Menschen auf der Flucht gestorben seien, darunter etwa 1.800 Menschen in Europa oder auf dem Weg dahin. Zudem sei eine hohe Dunkelziffer anzunehmen. Zwar habe es insgesamt weniger Todesopfer als im Vorjahr gegeben, aber auf einigen Routen seien die Opferzahlen gestiegen. Auf der Route vom afrikanischen Festland auf die Kanarischen Inseln seien 500 Menschen gestorben, das seien mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Auch in Afrika gebe es sehr riskante Fluchtrouten. In Ländern südlich der Sahara seien seit Januar 489 Menschen auf der Flucht gestorben. In Nordafrika registrierte die IOM 382 Todesfälle. In der Sahara sei die Todesursache häufig Verdursten oder Verhungern – oft starben Menschen auch durch Gewalt und an Krankheiten. In diesem Newsletter berichten wir über die dramatische Situation von Flüchtlingen in Bosnien und die Lage im Elendslager Kara Tepe. Wir informieren über Abschiebungen im Jahr 2020 trotz Corona-Pandemie und darüber, dass der Abschiebungsstopp nach Syrien nicht verlängert wurde. Weiteres Thema ist die Vereinbarung der Landesregierung mit den Kommunen über höhere Pauschalen zur Flüchtlingsunterbringung.