| Aktuell, Newsletter Newsletter Dezember 2020
Liebe Leserinnen und Leser!
Seit 2002 werden die Leipziger Studien zu autoritären und rechtsextremen Einstellungen in Deutschland von der Universität Leipzig durchgeführt. Die jährlichen Studien sind als „Mitte“-Studien bekannt geworden. Seit 2018 liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung autoritärer Dynamiken sowie auf Antisemitismus, Ethnozentrismus und Antifeminismus. Die aktuellste Leipziger Autoritarismus-Studie 2020 basiert auf einer repräsentativen Erhebung mit 2.503 Befragten. Am 18.11.2020 wurden die neuen Ergebnisse von den Leipziger Professoren Dr. Oliver Decker und Dr. Elmar Brähler vorgestellt. Laut Studie habe die „Ausländerfeindlichkeit“ in Deutschland abgenommen. Es gebe aber „ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen“. Zudem sei eine zunehmende „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“ zu beobachten. Der Prozentsatz der „manifest ausländerfeindlich Eingestellten“ sei im Vergleich zu 2018 zwar von 23,4 auf 16,5 Prozent gesunken. Während jedoch der Anteil verfestigt rechtsextrem eingestellter Personen in Westdeutschland weiter sank (auf drei Prozent), stieg er in Ostdeutschland nochmals an. Dort habe fast jeder zehnte Befragte ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild. Prof. Decker betonte, autoritäre und antidemokratische Einstellungen seien eine beständige Bedrohung für unsere offene, liberale Gesellschaft. In diesem Newsletter beschäftigen wir uns mit den neuesten Enthüllungen im Zusammenhang mit Pushbacks im Mittelmeer unter den Augen von Frontex und den Abschiebungszahlen und Abschiebungsplänen aus Gesamtdeutschland und NRW. Wir berichten über die gewaltsame Auflösung eines Flüchtlings-Protestcamps in Paris und über die negativen Folgen der Corona-Pandemie für die Integration von Flüchtlingen.