| Newsletter Newsletter Februar/März 2018
Liebe Leserinnen und Leser!
Am 20.02.2018 wurden erneut 14 Flüchtlinge von München aus nach Afghanistan abgeschoben. Das Bundesland NRW beteiligte sich an dieser mittlerweile zehnten Sammelabschiebung nicht. Trotz der düsteren Sicherheitslage und der vielen Anschläge in den letzten Wochen in Kabul und anderen als sicher deklarierten Regionen Afghanistans scheinen einige Bundesländer und der Bund nicht bereit zu sein, von ihrer rigorosen Abschiebungspolitik Abstand zu nehmen. Dabei sind Abschiebungen nach Afghanistan mehr als unverantwortlich: Das Leben der Abgeschobenen ist in Afghanistan akut gefährdet. Der Jahresbericht der United Nations Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) vom 25.01.2018 spricht von 2.300 Toten und Verletzten im Jahr 2017, die Opfer von Anschlägen geworden seien. Selbst der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, erklärte, dass 40 Prozent der Landfläche von Afghanistan nicht mehr unter der Kontrolle der dortigen Regierung stünden. Kahl sagte dem Tagesspiegel, dass überall in Afghanistan Anschläge möglich seien. Zudem müssten die Kosten der Abschiebungen die Verantwortlichen abschrecken: Eine Anfrage im Europäischen Parlament ergab vor Kurzem, dass die europaweiten Abschiebungen von insgesamt 358 Personen nach Afghanistan seit Oktober 2016 rund 5.480.000 Euro gekostet haben.
In diesem Newsletter beschäftigen wir uns unter anderem mit den Zahlen von Abschiebungen aus Deutschland im Jahr 2017 und fassen die Ergebnisse der vierten Kinderstudie von Word Vision zusammen, die sich damit auseinandersetzt, wie Kinder das Thema Flucht wahrnehmen. Des Weiteren berichten wir über die Proteste gegen die Pläne zur Errichtung von Zentralen Ausländerbehörden in Münster, Essen und dem Kreis Steinfurt. Wir möchten euch auch noch mal an die Ausschreibung unseres Ehrenamtspreises erinnern. Flüchtlingsinitiativen und engagierte Ehrenamtliche können sich noch bis zum 25. März 2018 bewerben.
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