| Newsletter Newsletter Januar 2023
Liebe Leserinnen und Leser!
Nie waren so viele Menschen weltweit auf der Flucht - insgesamt 103 Millionen Menschen und damit ein Prozent der Weltbevölkerung. Dies geht aus dem Mid-Year Trends Report 2022 des UNHCR hervor. Hauptherkunftsländer seien Syrien, Venezuela, die Ukraine, Afghanistan, der Südsudan und Myanmar. Auch die Zahl der Asylanträge in der EU hat sich mit einem Anstieg von 63 % in der ersten Jahreshälfte 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark erhöht, wie sich aus Angaben von Eurostat vom 11.01.2023 ergibt. Die meisten der insgesamt 406.000 Asylanträge (einschließlich Folgeanträge) seien in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Österreich gestellt worden. Nach der Dezemberausgabe des Statistikberichts "Aktuelle Zahlen" des BAMF wurden in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt 244.132 Asylanträge gestellt, davon 217.774 Erstanträge. Das ist ein Anstieg von 46,9 % gegenüber den Erstanträgen im Vorjahr, wobei zu berücksichtigen sei, dass die Antragszahlen während der Corona-Jahre leicht zurückgingen.
„Vertreibung betrifft aktuell nicht nur viel mehr Menschen, sondern (…) ist auch kein (…) vorübergehendes Phänomen mehr. Wir brauchen eine grundlegend neue und positivere Haltung gegenüber allen, die fliehen – gepaart mit einem viel entschlosseneren Bestreben, Konflikte (…) zu lösen.“ Filippo Grandi, UN-Flüchtlingskommissar, im Global Trends Report 2021.
In dieser Ausgabe des Newsletters berichten wir über die europäische Mittelmeerpolitik und die aktuelle Situation der LSBTIQ*-Community. Außerdem informieren wir über die steigende Zahl von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte, die Verlängerung des NRW-Abschiebungsstopps in den Iran und die deutsche Abschiebungspraxis mit einem speziellen Blick auf die Situation in NRW.