| Aktuell, Presseerklärungen des FRNRW NRW erneut Abschiebungsspitzenreiter

Bochum, 31.01.2023
Pressemitteilung 03/2023

NRW erneut Abschiebungsspitzenreiter

Flüchtlingsrat NRW fordert Paradigmenwechsel

Laut einer am Freitag veröffentlichten Meldung des WDR ist die Zahl der Abschiebungen aus Nordrhein-Westfalen im Vorjahr im Vergleich zu 2021 um ca. 200 auf 3.118 gestiegen. Dabei gab es im zweiten Halbjahr 2022 unter der grünen Flüchtlingsministerin Josefine Paul etwa genauso viele Abschiebungen wie im ersten Halbjahr mit 1564 Fällen, welche größtenteils in die Amtszeit von Pauls Vorgänger Joachim Stamp (FDP) fielen.

„Trotz grüner Führung im zuständigen Ministerium setzt die neue Landesregierung den Kurs ihrer Vorgängerin fort und sorgt dafür, dass NRW unter allen Bundesländern bei den Abschiebungszahlen an der Spitze bleibt“, bemängelt Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW.

Nach Angaben des WDR erklärte Paul, Abschiebungen erfolgten „rechtstaatlich, fair und humanitär“, wie es auch im schwarz-grünen Koalitionsvertrag beteuert wird. Doch jüngere Fälle aus NRW werfen Zweifel an dieser Behauptung auf. So wurde laut Abschiebungsreporting NRW im Kreis Viersen am 08.11.2022 ein suizidgefährdeter Mann trotz eines entgegenlautenden Beschlusses des Verwaltungsgerichts Düsseldorf in die Demokratische Republik Kongo abgeschoben.

Außerdem wurden im vergangenen Jahr auch Menschen aus NRW abgeschoben, die vom angekündigten Chancen-Aufenthaltsrecht hätten profitieren können. Obwohl bereits ein Vorgriffserlass existierte, schob beispielsweise die Stadt Gelsenkirchen nach Angaben des Abschiebungsreportings im August 2022 einen 38-jährigen berufstätigen Nigerianer ab und trennte ihn so von seiner Lebenspartnerin und seinen Kindern, die mit Aufenthaltserlaubnis hier leben.

Birgit Naujoks fordert: „CDU und Grüne müssen das restriktive Erbe der schwarz-gelben Vorgängerregierung hinter sich lassen und – wie im Koalitionsvertrag gefordert – jeweils alle bleiberechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Statt Abschiebungen zu forcieren, die oftmals unter inhumanen und rechtlich fragwürdigen Bedingungen erfolgen, sollten die Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, u.a. die Untersagung von Abschiebungen aus bestimmten Situationen und die Beachtung des Kindeswohls, rasch umgesetzt werden.“

 

Für Rückfragen stehen wir unter der angegebenen Telefonnummer zur Verfügung.
Fabian Bonberg, Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.

 

Die Pressemitteilung finden Sie hier auch als PDF-Datei.

 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit. Diese finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand September 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
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