| Presseerklärungen des FRNRW Flüchtlingsrat NRW fordert: Weitere Abschiebewelle verhindern!

Das Ministerium für Inneres und Kommunales NRW (MIK) forciert per Erlass die Abschiebungen von Menschen aus den Westbalkanländern drastisch

 

Der Abschiebetrend in NRW hält an. Schon 2015 wurde mit 4395 durchgeführten Abschiebungen die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (2232) fast verdoppelt. In diesem Jahr sind nun bis Monatsende April bereits 1727 Menschen abgeschoben worden. Noch 2012 wurde im gesamten Jahr diese Zahl erreicht (1872). Nachdem im letzten Jahr die Menschen direkt aus den Landeseinrichtungen in die Westbalkanländer abgeschoben wurden, werden nun die Kommunen ins Visier genommen. Die neueste Strategie der Landesregierung, um die Abschiebezahlen noch weiter in die Höhe zu treiben, ist die Überprüfung sogenannter „unplausibler Duldungsgründe“. Bis zum 5. August müssen die Ausländerbehörden laut Erlass vom 21.06.2016 die Duldungen von Personen aus dem Westbalkan in NRW auf Plausibilität überprüfen. Zwei Gründe stehen hier im Fokus: bestehender Abschiebestopp und fehlende Reisedokumente. Der Hintergedanke dabei: Wenn diese Gründe nicht mehr bestehen, können diese Menschen sofort abgeschoben werden.

Mit dem Hinweis auf Überprüfung bestehender Abschiebestopps wird klar, dass nun auch die letzten Abschiebeschranken fallen werden. Nachdem es bereits seit mehreren Jahren keinen formellen Winterabschiebestopp mehr für Menschen aus dem Westbalkan gegeben hat, ist nun auch der bisher bestehende Sensibilisierungserlass zurückgenommen worden – hier war geregelt, dass insbesondere bei Abschiebungen in den Kosovo das Vorliegen besonderer Härten (zum Beispiel für Alte oder Kranke) zu prüfen sei. Auch der zweite Aspekt, die Überprüfung fehlender Reisedokumente, wird zu erheblichen Problemen führen. Es wird unterstellt, dass Menschen ohne Passpapiere diese absichtlich nicht aushändigen würden oder sie zumindest selbstverschuldet verloren hätten. Dabei gehen während des Asylverfahrens Passpapiere regelmäßig bei deutschen Behörden verloren. „Flüchtlinge, die keine Papiere vorweisen können unter einen Generalverdacht zu stellen, ist eine Vorgehensweise, die kategorisch abgelehnt werden muss“, so Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW. „Es kann auch nicht sein, dass Menschen für die Passbeschaffung in ihren Heimatländern bezahlen müssen, wenn sie nicht selbst für den Verlust dieser Papiere verantwortlich sind!“

Es ist auffällig, dass sich der sogenannte Rückführungserlass ausschließlich auf die Westbalkanländer bezieht. Die politische Strategie, einen ganz bestimmten Personenkreis abzuschieben, wird hier sehr deutlich. „Es ist ein fataler Weg, den das Innenministerium jetzt einschlägt“, konstatiert Birgit Naujoks, „individueller Schutz ist so gut wie nicht mehr vorgesehen.“

Der Flüchtlingsrat NRW fordert eine Rückkehr zum Einzelfallprinzip. Bei jeder Duldung ist zu prüfen, ob nicht die Erteilung eines Aufenthaltstitels in Betracht kommt oder Duldungsgründe weiterhin vorliegen.Eine gruppenbezogene Abschiebewelle muss verhindert werden.

Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen telefonisch gerne zur Verfügung.

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit. Diese finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand Dezember 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
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