| Presseerklärungen des FRNRW Schule für Alle und von Anfang an!
Bochum, 28.08.2017
Pressemitteilung 13/2017
Flüchtlingsrat NRW übergibt Forderungspapier an neue NRW-Landesregierung
In den Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW greift – nach geltender Gesetzeslage – keine Schulpflicht. Ein Anspruch auf regulären Schulbesuch besteht in Nordrhein-Westfalen erst nach Zuweisung zu einer Kommune. Damit bleiben immer mehr Flüchtlinge über einen immer längeren Zeitraum von der Schule ausgeschlossen – ein unhaltbarer Zustand. „Wir brauchen schnellstmöglich geeignete Maßnahmen, um zu verhindern, dass die Bildungsbiographien von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in NRW über einen langen Zeitraum unterbrochen werden“, betont Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW.
In einem Forderungspapier zur Beschulung von Kindern und Jugendlichen in den Landesaufnahmeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen appellieren der Flüchtlingsrat NRW e.V. und 11 weitere Institutionen an die Landesregierung, Beschulung von Anfang an zu gewährleisten. Dem Forderungspapier haben sich angeschlossen: Arbeitsgemeinschaft Offene Türen NRW e.V., Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge in NRW, Deutscher Kinderschutzbund Landesverband NRW e.V., Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband NRW, Jugendliche ohne Grenzen, Jugendrotkreuz Landesverband Nordrhein, Katholische Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e.V., Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW, Landesintegrationsrat NRW, Landesjugendring NRW und das Paritätische Jugendwerk NRW.
Unsere Hauptforderungen sind:
- Gesetzesanpassung: Schulpflicht ab Aufnahme in der Landesaufnahmeeinrichtung
- Beschulung zeitnah in regulären Schulen
- Beschulung durch qualifiziertes Lehrpersonal in den Landesaufnahmeeinrichtungen, während ein Schulplatz an einer regulären Schule gefunden wird
- zügige kommunale Zuweisung
- kommunale Zuweisung vorrangig in die Kommunen, in der die Kinder und Jugendlichen noch während der Unterbringungen in den Landesaufnahmeeinrichtungen zur Schule gehen
Die Landesregierung NRW ist gefordert, jetzt zu handeln, um Langzeitfolgen sowohl für die Betroffenen als auch für die Aufnahmegesellschaft zu vermeiden.
Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen telefonisch gerne zur Verfügung.
Die Pressemitteilung als PDF-Datei finden Sie hier sowie das Forderungspapier hier.