| EU-Flüchtlingspolitik Aktuelles zu den Grenzkontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze

An drei Grenzübergängen zwischen Deutschland und Österreich finden seit September 2015 wieder Grenzkontrollen statt. Bis August 2018 seien bereits mehr als 3.800 Menschen zurückgewiesen worden, berichtete das MIGAZIN am 15.10.2018. Nun habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) eine Verlängerung der Grenzkontrollen aus „migrations- und sicherheitspolitischen Gründen“ von weiteren sechs Monaten angeordnet, so das MIGAZIN vom 15.10.2018. Die eigens für den Grenzschutz installierte bayerische Grenzpolizei „sei ein wichtiges Zeichen, dass Bayern seine Grenzen selbst besser schützen kann“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegenüber dem MIGAZIN am 23.10.2018.
Ein jetzt veröffentlichtes Gutachten, welches von der Grünen-Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz der bayerischen Landespolizei zur Kontrolle an der deutsch-österreichischen Grenze verfassungswidrig ist. Laut Gutachten untergrabe die „bayerische Grenzpolizei mit den ihr parallel zur Bundespolizei zugewiesenen Aufgaben und Befugnissen (…) die föderale Kompetenzverteilung im Bereich des Grenzschutzes“, die Gesetzgebungskompetenz für das materielle Grenzschutzrecht liege ausschließlich beim Bund.
In einem Brief vom 22.10.2018 forderte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckhard Bundesinnenminister Horst Seehofer dazu auf, sich an die verfassungsrechtlichen Vorgaben zu halten und das Zusammenwirken der Bundespolizei mit dem bayerischen Grenzschutz zu unterbinden.
Auch PRO ASYL äußerte sich in einer Pressemitteilung vom 23.10.2018 zu den Zurückweisungen an der deutsch-österreichischen Grenze. Seit einem Beschluss des Koalitionsausschusses vom 05.07.2018 können Flüchtlinge, die bereits einen Asylantrag in einem EU-Mitgliedsstaat gestellt haben und an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden, unter Umständen direkt in das für sie zuständige Land zurückgewiesen werden. Entsprechende Maßnahmen der Bundespolizei seien ohne vorausgehende Prüfung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie die effektive Möglichkeit, Rechtsmittel gegen dessen Entscheidungen einzulegen, rechtswidrig. Außerdem sei zu prüfen, ob im zu überstellenden Staat eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung drohe. Die Vielzahl der Entscheidungen deutscher Gerichte, eine Überstellung beispielsweise nach Griechenland oder Italien zu stoppen, da dort unmenschliche bzw. erniedrigende Verhältnisse drohen, bestätige die Forderungen nach der Gewährleistung des im Grundgesetz verankerten Rechtsschutzgebots, so PRO ASYL vom 23.10.2018.

Brief von Katrin Göring-Eckardt an den Bundesinnenminister Horst Seehofer

Rechtsgutachten zur Vereinbarkeit der landesgesetzlichen Regeln über die bayerische Grenzpolizei mit dem Grundgesetz

MIGAZIN - Rechtsgutachten hält bayerische Grenzpolizei für verfassungswidrig (23.10.2018)

MIGAZIN - Seehofer ordnet Verlängerung von Grenzkontrollen an (15.10.2018)

PRO ASYL – Presseerklärung: Illegale Zurückweisung an deutscher Grenze durch Bundespolizei

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit. Diese finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand September 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

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