| Der FRNRW in den Medien Flüchtlingskonzept NRW: "Viele Flüchtlinge werden bleiben"
WDR-online vom 22.12.2015: Nina Magoley vom WDR berichtet über das so genannte "Eckpunkte-Papier", welches Innenminister Ralf Jäger gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat NRW, den Spitzenverbänden der Wohlfahrt, Amnesty International und anderen sozialen Akteuren erarbeitete und am 22.12.2015 vorstellte. Die wichtigsten fünf Punkte des Papiers fasst Frau Magoley folgendermaßen zusammen:
"1. Bei der Unterbringung von Flüchtlingen soll ein "kontrolliertes Qualitätsniveau" erreicht werden, mit Standards, die landesweit einheitlich und festgeschrieben sind.
2. Die soziale Beratung der oft schwer traumatisierten Menschen soll eine "tragfähige Grundstruktur" erhalten: Qualifizierteres Personal, flächendeckend Beratung vor Ort, Rückkehrberatung und, wenn nötig, psychosoziale Betreuung.
3. Ein "dezentrales Beschwerdemanagement" soll sicherstellen, dass Asylbewerber in sämtlichen Unterkünften "eine Tür finden, an die man anklopfen kann", so Jäger, um schnell auf Probleme hinweisen zu können, die dann zeitnah behoben würden.
4. Die Landesregierung will die Zahl der festen Unterbringungsplätze weiter erhöhen. Ziel seien insgesamt 60.000 sogenannte "Regelunterbringungsplätze": 10.000 in Erstaufnahmeeinrichtungen, 30.000 in Zentralen Unterbringungen - dort warten die Flüchtlinge, bis sie Kommunen zugewiesen werden - und 20.000 Plätze als "Puffer" in Notunterkünften.
5. Damit die Menschen nicht, wie bis jetzt oft der Fall, monatelang warten müssen, bevor ihr Asylantrag überhaupt aufgenommen wird, will die Landesregierung "darauf hinwirken", dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mehr Außenstellen in NRW einrichtet, wo solche Anträge zügig bearbeitet werden können."
Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW, würdigte zum einen die Dialogbereitschaft der Landesregierung, mahnte jedoch glaichzeitig eine "schnellstmögliche" Umsetzung der Ziele an, um "vom reinen Krisenmanagement zu einem Regelsystem" zu kommen: "Worte allein vermögen keine Verbesserung zu schaffen."