| Rassismus und Diskriminierung Reaktionsmöglichkeiten bei Rassismus - Die Bedeutung von Kontextfaktoren für Handlungsstrategien bei rassistischer Diskriminierung
Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) hat am 06.12.2021 einen Bericht zu Reaktionsmöglichkeiten bei Rassismus veröffentlicht.
Zusammenfassung:
Bestehende Studien zeigen immer wieder auf, dass sich Betroffene von Diskriminierungen
häufig nicht zur Wehr setzen. Dies gilt auch für rassistische Diskriminierungen. Die Wahl von
Handlungsstrategien der von rassistischer Diskriminierung Betroffenen ist von verschiedenen
Faktoren abhängig. Diese können sowohl in der betroffenen Person und ihren Ressourcen
liegen als auch in den Kontextfaktoren der Diskriminierung. Zu letzteren gehören etwa der
Lebensbereich, die Diskriminierungsform, die Beziehung zwischen diskriminierter Person und
dem*der Verursacher*in der Diskriminierung sowie das Solidarverhalten von anderen Anwe-
senden. Diese Faktoren stehen im vorliegenden Projektbericht im Vordergrund. Ihr Einfluss
wird sowohl für die direkte Reaktion, eine nachfolgende Reaktion, die Gründe einer ausblei-
benden Reaktion sowie die Konsequenzen der Reaktion von Opfern rassistischer Diskriminie-
rung untersucht. Dabei zeigt sich, dass Betroffene sich nur selten erfolgreich zur Wehr setzen.
Das realistische Wissen darüber stellt eine wesentliche Ursache dafür dar, dass es infolge der
Diskriminierung nur selten zu strategischen Gegenreaktionen in Form von Klagen oder Mel-
dungen der Vorfälle kommt. Gleichzeitig zeigt sich, dass solidarisches Verhalten von anderen
Anwesenden einen wichtigen Faktor darstellt, um Betroffene zu ermutigen, gegen erfahrene
Diskriminierungen vorzugehen.
Der Bericht ist hier verfügbar.