| EU-Flüchtlingspolitik Rechtsextreme überfallen Protestcamp von Flüchtlingen auf Lesbos
Seit dem 18.04.2018 organisierten Flüchtlinge in Mytilini, der Hauptstadt von Lesbos, ein Protestcamp, um auf die unmenschlichen Bedingungen und die extreme Überfüllung in den Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen. Sie forderten zudem, auf das griechische Festland gebracht zu werden. Das Protestcamp wurde nach Angriffen von Gegendemonstrantinnen, bei denen Flüchtlinge verletzt wurden, am 23.04.2018 geräumt. Die linke Regierungspartei Syriza erklärte laut einem Bericht von Zeit Online vom 23.04.2018, dass die Angreiferinnen rechtsextreme Verbrecherinnen seien. „Dies war eine gut organisierte Aktion, mit mörderischer Absicht, durch spezielle rechtsextreme, kriminelle und Hooligan-Elemente, die nichts mit der Insel oder ihren Traditionen zu tun haben“, teilte die Partei mit. Im größten Lager Moria auf der Insel Lesbos, das für 3.000 Menschen ausgelegt ist, halten sich derzeit laut griechischem Migrationsministerium mehr als 6.500 Menschen auf. Am Mittwoch, dem 02.05.2018, teilte der griechische Migrationsminister Dimitris Vitsas laut Focus mit, dass bis September die Zahl der Flüchtlinge auf die vorgesehene Aufnahmekapazität der Auffanglager reduziert werden soll.
ZEIT ONLINE: Lesbos. Rechtsextreme verletzen mehrere Flüchtlinge (23.04.2018)
Focus: Lesbos, Chios und Samos. Inseln restlos überfüllt. Griechische Regierung will Flüchtlinge auf Festland umsiedeln (02.05.2018)