| Seenotrettung Seenotrettung im Mittelmeer 2018
In einer Pressemitteilung vom 13.07.2018 veröffentlichte die Internationale Organisation für Migration (IOM) die aktuellsten Zahlen über Flüchtlingsbewegungen im Mittelmeer. Demnach sind bis zum 11.Juli dieses Jahres bereits 1.422 Menschen auf den mediterranen Flüchtlingsrouten gestorben.
Am 14.07.2018 meldete der Deutschlandfunk, dass erneut ein Flüchtlingsschiff mit 450 Menschen an Bord im Mittelmeer treibe. Italien und Malta hätten sich geweigert, das aus Libyen gestartete Holzboot ihre Häfen anfahren zu lassen. Am selben Tag berichtete dw.com, dass die Flüchtlinge von zwei Schiffen gerettet worden seien. Ein Frontex-Schiff habe 176 Menschen, ein Schiff der italienischen Finanz- und Zollpolizei, 266 Menschen aufgenommen. Acht Frauen und Kinder seien aus gesundheitlichen Gründen nach Lampedusa gebracht worden. Derweil weigerten sich die beiden EU-Staaten weiterhin, die restlichen Menschen aufzunehmen. Nach Angaben des MiGAZIN vom 17.07.2018 durften die Flüchtlinge in Sizilien von Bord gehen, nachdem fünf EU-Länder zugesagt hatten, jeweils 50 der Menschen aufzunehmen, darunter auch Deutschland.
Währenddessen ist der Kapitän der Lifeline, dem Boot der gleichnamigen Hilfsorganisation, in Valetta angeklagt worden. Wie tagesschau.de am 16.07.2018 berichtete, werde den Flüchtlingshelferinnen vorgeworfen, bei der Rettung von 234 Menschen vor der libyschen Küste gegen internationales Recht verstoßen und sich behördlichen Anweisungen widersetzt zu haben. Nachdem tagelang jede Hafeneinfahrt verweigert wurde, durfte die Lifeline in Malta anlegen und wurde dort beschlagnahmt.
IOM - Mediterranean Migrant Arrivals Reach 48,629 in 2018; Deaths Reach 1,422 (13.07.2018) (englisch)
dw.com - 450 Migranten sitzen im Mittelmeer fest (14.07.2018)
MiGAZIN - Gerettete Bootsflüchtlinge dürfen an Land (17.07.2018)
tagesschau.de - Kapitän fühlt sich im Stich gelassen (16.07.2018)