| Aktuell, Rassismus und Diskriminierung Studie: Institutioneller Rassismus in Behörden – Rassistische Wissensbestände in Polizei, Gesundheitsversorgung und Arbeitsverwaltung

Laut einem Bericht des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen sind rassistische Vorstellungen in deutschen Behörden weit verbreitet, da diese strukturell eingebettet sind und institutionell (re-)produziert werden. Für Betroffene führen Othering-Prozesse durch Behörden zu differenziellen Ein- und Ausschlüssen von sozialstaatlichen Leistungen sowie zu Stigmatisierungen. Um institutionellem Rassismus entgegenzuwirken, bedarf es einer Vielzahl an Maßnahmen, etwa einer kritischen Reflexion behördlicher Routinen, systematischen Monitorings behördlicher Entscheidungen sowie rassismuskritischer Schulungen (Stand: Februar 2022).

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

 

1 Einleitung
Rassismus ist ein gesellschaftliches Verhältnis, das sich bewusst und unbewusst (auch) in Deutschland tagtäglich und systematisch (re-)produziert – durch einzelne Personen, in Institutionen und Diskursen. Trotz der jüngeren Diskussionen um Rassismus im öffentlichen und wissenschaftlichen Raum ist Rassismus in Deutschland im Gegensatz zum anglo-amerikanischen Sprachraum gesamtgesellschaftlich noch immer tabuisiert und/oder wird als Fehleinstellung Einzelner begriffen (Terkessidis 2021; Alexopoulou 2021). Für den deutschsprachigen Raum lässt sich zudem eine (mutmaßlich auch daraus resultierende) Forschungslücke zu Rassismus im Allgemeinen und zu institutionellem Rassismus im Besonderen feststellen. Versteht man Rassismus als gesellschaftliches Strukturprinzip, rücken institutionelle Zuständigkeiten, Verfahrensweisen und Diskurse jedoch in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Staatliche wie sozialstaatliche Institutionen nehmen im Hinblick auf institutionellen Rassismus eine hervor-gehobene Rolle ein, weil diese mit ihren Mechanismen an der (Re-)Produktion von Ein- und Ausschlüssen beteiligt sind. Um „gegenüber allen Menschen zuverlässige Dienstleistungen zu erbringen“ (Asmus und Enke 2016, S. 7) sollten etwa Polizei, Gesundheitsversorgung und Arbeitsverwaltung keine Ein- und Ausschlüsse auf Grundlage von Othering betreiben, sondern ihre Arbeit an die zunehmend he-terogener werdende Gesellschaft anpassen. In einer postmigrantischen Gesellschaft (Foroutan 2021) wie der deutschen verweist institutioneller Rassismus nicht zuletzt auf ausstehende relevante gesellschaftspolitische Aushandlungen, „die nach der Migration erfolgen, hinter der Migrationsfrage verdeckt sind und die über die Migration hinaus weisen“ (Foroutan 2021, S. 19, Herv. im Original).

Der vorliegende IAQ-Report fasst die Ergebnisse aus drei am IAQ angesiedelten qualitativen Kurzstudien zusammen, die zur Vorbereitung eines Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors für das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrations-forschung angefertigt wurden. Die Forschungsergebnisse der Kurzstudien werden einzeln veröffentlicht. In gemeinsamen Diskussions-, Literatur- sowie Interpretationsrunden während der Erarbeitung der Kurzstudien stellten sich zwischen den Ergebnissen der drei Autorinnen inhaltliche Überschneidungen heraus. Hieran anknüpfend ist die Idee für den vorliegenden IAQ-Report entstanden, der die (Re-)Produktion von rassistischem ‚Wissen‘ in den unterschiedlichen Behörden auf Grundlage der Erfahrungen und Erzählungen der lokalen Akteur*innen sowie die damit zusammenstehenden Ein- und Ausschlüsse erstmals zusammenbringt. Der IAQ-Report beginnt mit einer Begriffsbestimmung zu Rassismus sowie institutionellem Rassismus und beleuchtet dabei kurz den Forschungsstand zu institutionellem Rassismus in Polizei, Gesundheitswesen und Arbeitsverwaltung. Im Anschluss stellen wir die Datengrundlage und Auswertung der drei Kurzstudien jeweils vor. Den Hauptteil des Reports nehmen die qualitativ-rekonstruktiven Forschungsanalysen ein, die sich in zwei zentrale Ergebnisse gliedern. So beschreiben wir zunächst, inwiefern in allen drei Institutionen ein Rückgriff auf bestehende rassistische Wissensbestände im Kontext behördlicher Handlungsunsicherheit stattfindet. Anschließend zeigen wir auf, inwiefern die Behörden an der Generierung von ‚neuem‘ rassistischen ‚Wissen‘ mitwirken sowie zum Teil auf das ‚Wissen‘ anderer Behörden zugrei-fen. Das Fazit arbeitet schließlich die Gemeinsamkeiten der empirischen Befunde heraus und verweist auf mögliche Handlungsoptionen, wie rassistischem ‚Wissen‘ in Behörden begegnet werden könnte.

 

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Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

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Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

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Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

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Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand September 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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