| Onlinepetition Urgent Action - Flüchtlinge in Serbien unversorgt
Aufgrund der dramatischen Lage von Flüchtlingen in Serbien, vorallem seit Beginn des Winters, hat Amnesty International eine "<link http: www.amnesty.de urgent-action ua-015-2017 _blank>Urgent Action" gestartet:
"Mehr als Tausend Flüchtlinge und Migranten müssen Krankheiten und unmenschliche Lebensbedingungen erdulden, da die serbischen Behörden ihnen weder eine Unterkunft noch Nahrung oder Gesundheitsversorgung bereitstellen. Sie sind gezwungen, den extremen Wintertemperaturen in der serbischen Hauptstadt durch das Anzünden von Feuern und das Besetzen verfallener Lagerhäuser zu trotzen.
Geschätzte 1200 Flüchtlinge und Migranten nächtigen unter harten Bedingungen in verlassenen Lagerhäusern im Zentrum von Belgrad. Amnesty war vor Ort und hat gesehen, wie die Betroffenen unter unmenschlichen Bedingungen leben. Die Temperaturen fallen auf bis zu -20° Celsius und die Flüchtlinge und Migranten sind von Krankheit und sogar vom Tod durch Erfrierung und Unterkühlung bedroht. Die meisten haben keine Mittel, um sich zu versorgen, und überleben nur durch ein von einer NGO bereitgestelltes Essen täglich. Die serbischen Behörden stellen ihnen weder angemessene Nahrung, noch Wasser oder sanitäre Anlagen, Gesundheitsversorgung, angemessene Kleidung oder eine Unterkunft zur Verfügung. Die Menschen sind gezwungen, Feuer zu machen, um sich aufzuwärmen, und verbrennen dazu gesammeltes Holz und Müll, darunter auch Plastik, das giftige Dämpfe entwickelt und die Gefahr eines sich ausbreitenden Feuers birgt. Viele der Menschen verfügen nicht einmal über Socken und Schuhe für das winterliche Wetter.
Die serbischen Behörden haben keine Notunterkünfte bereitgestellt, um diese Flüchtlinge und Migranten unterzubringen, die mehrheitlich aus Afghanistan stammen. Die serbische Polizei zählt täglich die Personen in den ehemaligen Lagerhäusern. Die Behörden haben bislang nicht versucht, besonders gefährdete Personen wie Kinder und Menschen, die unmittelbar medizinische Versorgung benötigen, auszumachen.
Unbegleitete Minderjährige, manchmal nicht älter als elf Jahre, stellen laut UNHCR ein Viertel der Bevölkerung in den Lagerhäusern. Ihnen drohen weitere Menschenrechtsverletzungen und sie sind durch die harten Lebensumstände extrem gefährdet und von Ausbeutung bedroht. Viele von ihnen wohnen bereits seit Monaten in den Lagerhäusern. Im November 2016 informierte die Regierung NGOs darüber, dass es "nicht länger akzeptabel" sei, dass sie Hilfe außerhalb der offiziellen Zentren leisteten, machte aber gleichzeitig deutlich, dass sie die Hilfe nicht ausbauen würde.
<link http: www.amnesty.de urgent-action ua-015-2017 _blank>[weiterlesen]"