| Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Verschwundene minderjährige Flüchtlinge in Europa
Auf Grundlage einer Datenanalyse des Rechercheverbunds ‘‘Lost in Europe‘‘ wurden 18.292 unbegleitete geflüchtete Minderjährige von 2018 bis 2020 in Europa als vermisst gemeldet, nachdem sie in staatlicher Obhut waren und verschwunden sind.
Die europaweite Analyse verweise auch auf die Schwierigkeit von nationalen Vergleichen, da Staaten wie Frankreich, Dänemark und Rumänien keine Daten zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen erheben. Ebenfalls unterscheide Bulgarien nicht zwischen begleiteten und allein geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Aufgrund der Datendefizite werde die Anzahl der vermissten Kinder und Jugendliche demnach höher eingeschätzt.
An der internationalen Datenanalyse des Rechercheverbunds "Lost in Europe" beteiligten sich unter anderem der britische "Guardian", der niederländische Rundfunk VPRO und der rbb. Weitere Informationen zu ''Lost in Europe'' und ihre Artikel sowie Recherchen finden Sie hier.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden in Deutschland zwischen 2018 und 2020 7.806 unbegleitete Kinder und Jugendliche als vermisst gemeldet. Die meisten kamen aus Afghanistan, gefolgt von Marokko und Algerien. Viele sind wieder aufgetaucht, doch weitere 724 werden vermisst. Aufgrund verschiedener Problematiken wie Mehrfacherfassungen, fehlender Personalpapiere oder fehlende erkennungsdienstliche Behandlung sei eine genaue Erhebung nicht möglich.