| Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen EU-Afrika-Gipfel: Menschenverachtende Zustände in Libyen
Am 29. und 30.11.2017 fand in Abidjan der fünfte EU-Afrika-Gipfel statt. Es ging um die Kooperation zwischen Europäischer und Afrikanischer Union bei den Themen Jugend und Entwicklung sowie um Fluchtursachenbekämpfung und Migrationsmanagement. Insbesondere wurde über die katastrophalen Lebensumstände von Flüchtlingen in Libyen gesprochen. Nachdem CNN am 14.11.2017 über den mutmaßlichen Sklavenhandel mit Flüchtlingen in Libyen berichtet hatte, zeigten sich viele afrikanische Regierungschefs bestürzt. Die Regierung von Ruanda bot an, bis zu 30.000 Internierungsopfer aus Libyen aufzunehmen. Angela Merkel schlug auf dem EU-Afrika-Gipfel einen Evakuierungsplan für die libyschen Flüchtlingslager vor: Flüchtlinge sollten aus Libyen in den Tschad und den Niger gebracht werden. Pro Asyl forderte dagegen in einer Pressemitteilung vom 30.11.2017, die misshandelten Flüchtlinge schnell und unbürokratisch nach Europa auszufliegen. In einem am 12.12.2017 veröffentlichten Bericht wirft Amnesty International den europäischen Regierungen eine Mitverantwortung für willkürliche Inhaftierungen, Misshandlungen und Erpressungen von Flüchtlingen in Libyen vor.
Taz: Menschenhandel in Libyen. Wer rettet die Sklaven? (23.11.2017)