| EU-Flüchtlingspolitik Studien zeigen: kein Zusammenhang zwischen Seenotrettung und Fluchtentscheidung
In den vergangenen Jahren sind mehrere Studien erschienen, die auf unterschiedliche Weise untersucht haben, ob ein Zusammenhang zwischen Seenotrettung auf dem Mittelmeer und der Entscheidung zur Flucht über den Seeweg besteht.
Sea Rescue NGOs: a Pull Factor of Irregular Migration? (2019)
Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Anzahl der Flüchtlinge, die Libyen über den Seeweg verlassen, nicht mit der Präsenz ziviler Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer zusammenhängt.
Border Deaths in the Mediterranean: What We can Learn from the Latest Data (2017)
In dieser Studie wird festgestellt, dass die Zahl der Ankünfte von Flüchtlingen in Europa über die zentrale Mittelmeerroute in dem Vergleichszeitraum am höchsten war, in dem die Rettungskapazitäten (während der ersten Frontex-Mission Triton 2014/2015) am geringsten waren. Die Mortalitätsrate sei in der Zeit geringer Rettungskapazitäten hingegen substantiell höher gewesen. Seenotrettung reduziere die Mortalitätsrate und habe einen nur geringen bzw. keinen Einfluss auf die Zahl der Ankünfte.
Daeth by Rescue – The lethal Effects of the EU’s Policies of Non-Assistance (2016)
Die Entscheidung, die Rettungskapazitäten 2014/2015 auf dem Mittelmeer herunterzufahren, hat nach Analyse des Berichts mehrere große Schiffskatastrophen mitverursacht.