| Aktuell, Soziale Teilhabe DIW-Studie ergibt: Bedarf an und Inanspruchnahme von Unterstützung bei Geflüchteten ungleich verteilt
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergab, dass fast alle Asylsuchenden und anerkannten Flüchtlinge in Deutschland mehr Unterstützung benötigen, um sich zurechtzufinden.
Die Studie wurde über einen Zeitraum von 2016 bis 2020 durchgeführt und befragte Geflüchtete, die zwischen 2013 und 2016 eingereist waren.
98 Prozent der Befragten gaben an, in mindestens einem der fünf Integrationsbereiche mehr Hilfe zu benötigen. Insbesondere fehlte Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache (91 Prozent), Zugang zur Gesundheitsversorgung (82 Prozent) und in Asyl- und Flüchtlingsfragen (69 Prozent). Bei der Arbeitssuche (62 Prozent) und beim Zugang zu Bildung (51 Prozent) wünschten sich ebenfalls viele mehr Hilfe.
Etwa die Hälfte der Befragten vermied es, über persönliche Erfahrungen während der Flucht zu sprechen. Ein Viertel berichtete von Gewalt und Bedrohung. Die zentrale Mittelmeerroute wurde als besonders gefährlich angesehen.
Die kürzliche Änderung, wonach Geflüchtete nun bis zu drei Jahre eingeschränkte Gesundheitsleistungen erhalten, wird vom DIW kritisiert. Die Studie argumentiert, dass die Reform negative Folgen für die Betroffenen und den Staat hat, da eine spätere Behandlung oft teurer ist. Das DIW schlägt vor, die elektronische Gesundheitskarte bundesweit auszurollen, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.
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