| Soziale Teilhabe Publikation: Alltagsleben und Integrationsprozesse geflüchteter Menschen

Pressemitteilung des Bonn International Center for Conversion (BICC) vom 8. April 2019:

„Gott sei Dank fühle ich mich jetzt nicht mehr als Flüchtling“ – das BICC Working Paper von Simone Christ analysiert Integrationsprozesse geflüchteter Menschen in Deutschland und bezieht hierfür besonders die Situation in Nordrhein- Westfalen mit ein.

Grundlage der Studie bildet eine fast zweijährige Feldforschung, die Experteninterviews, Interviews mit Geflüchteten und teilnehmende Beobachtung in einer Unterkunft für Geflüchtete einbezieht. Das Working Paper dokumentiert dabei sowohl Erfahrungen von Menschen, die schon vor 20 bis 40 Jahren nach Nordrhein-Westfalen geflohen sind, als auch die von Menschen, die seit 2014 ankamen. Beide Gruppen von Geflüchteten stimmten überein, dass das Erlernen der deutschen Sprache, der Zugang zum Arbeitsmarkt und eine eigene Wohnung wesentlich für ihr Leben und ihren Alltag in Deutschland ist.

„Die gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Menschen hängt allerdings in großem Maße von den Bedingungen der Asylgesetzgebung ab“, lautet ein Ergebnis von BICC Working Paper 5\2019. Zwar haben sich in den letzten zwei Jahren einige rechtliche Grundlagen verbessert. Allerdings schaffen bürokratische Kategorisierungen in „gute“ und „schlechte Bleibeperspektive“ zwischen Asylbewerbern hierarchische Unterschiede, die sowohl den Zugang zu Integrationsmaßnahmen (wie zum Beispiel Sprachkursen) als auch den zum Arbeitsmarkt erheblich mitbestimmen.

Sozialwissenschaftliche Theorien zu Integration und Assimilation gehen von einer stufenweisen und einseitigen Anpassungsleistung von Migranten an die Aufnahmegesellschaft aus. Die Autorin Simone Christ betont hingegen, dass Integrationsprozesse nicht einheitlich verlaufen: „Zum Beispiel machen Geschlecht, Alter, Ethnizität, Nationalität, soziale Klasse bzw. Schicht oder auch der rechtliche Status große Unterschiede aus.“ Dies ist häufig an strukturelle Benachteiligung gekoppelt, die sich etwa auf den Zugang zu Spracherwerb und Arbeitsmarkt auswirkt.

Integrationsprozesse beeinflusst zudem, dass die Lebenswelt geflüchteter Menschen sowohl von lokalen als auch transnationalen Bezügen geprägt, z. B. wenn Familien getrennt wurden. Auch das Gefühl von Zugehörigkeit und Heimat folgt keinem Entweder-Oder-Schema – es kann mit dem Herkunftsland ebenso verbunden sein, wie mit einer Stadt oder sozialen Beziehungen. „Viele Geflüchtete sehen Heimat als den Ort an, wo sie Frieden und Freiheit finden“, erläutert die Autorin.

Gegründet auf ihre Feldforschung lautet das Fazit der Wissenschaftlerin: „Die Alltagsrealitäten von Geflüchteten sind komplex. Gerade deshalb bedeutet Integration nicht Anpassung, sondern Interaktion und Teilhabe.“

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit. Diese finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand Dezember 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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