| Aktuell, Weitere Herkunftsstaaten Abschiebung von Alassa Mfouapon nach Kamerun
Alassa Mfouapon, ein bundesweit bekannter Flüchtlingsaktivist gegen die Entwicklung der Asylpolitik in Deutschland und Bundessprecher der Organisation „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität“, bekam am 6. August vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Aufforderung, dass er sich innerhalb einer Woche nach Kamerun begeben solle, da er sonst dorthin abgeschoben werde. Sein Antrag auf Asyl sei „offensichtlich unbegründet“.
Im Fall Alassa Mfouapon handele es sich um ein erneutes politisches Exempel der Bundesregierung. Denn er repräsentiere seit Jahren den „mutigen, aktiven und erfolgreichen Kampf gegen diese Rechtsentwicklung und die reaktionäre Flüchtlingspolitik“.
Alassa Mfouapon erklärt dazu: „Die Ablehnung meines Asylantrags entspricht der Politik der Bundesregierung, alle Asylanträge von Flüchtlingen aus Afrika abzulehnen und diese wieder abzuschieben. Immer mit der Begründung, dass ihre Heimatländer 'sichere' Herkunftsstaaten wären. Ich habe erst vor kurzem mit anderen Flüchtlingen aus Afrika gesprochen, die jetzt mit der gleichen Begründung abgeschoben werden sollen. Wenn Kamerun ein 'sicheres' Land wäre, warum würden die Menschen dann fliehen? Warum setzt sich jemand ins Boot über das Mittelmeer und riskiert sein Leben, wenn er in seinem Land 'sicher' leben kann? Erst vor einer Woche sind mehrere junge Flüchtlinge aus Kamerun in der Wüste gestorben, weil sie geflohen sind. Egal, aus welchen konkreten Gründen jemand flieht - alle haben ein Recht auf Flucht auf antifaschistischer Grundlage. Die Bundesregierung muss diese Asylentscheidungen revidieren und unseren Anträgen auf politisches Asyl zustimmen. Wir fordern die sofortige Aufnahme aller demokratisch gesinnten politischen Flüchtlinge!“
Der vierte Teil der Podcast-Serie ‚,Ach, Kamerun!‘‘ vom 25.06.2021 des Podcasts ''Afrika für Almans'' handelt von den andauernden Bürgerkrieg im Westen von Kamerun. Im Protest gegen die französische Dominanz versuchen die englischsprachigen Gebiete Kameruns mehr Freiheit und ihre Eigenständigkeit als Ambazonia zu erlangen. Seit 2016 kostete die daraus resultierende anglophone Krise zwischen Rebellen und den Truppen des Ewig-Präsidenten Paul Biya mehrere Tausend Todesopfer. Dieser blutige Konflikt ist international sehr unterrepräsentiert und hat seine Wurzeln in der kolonialen Teilung des Landes nach dem ersten Weltkrieg, sowie der systematischen Abschaffung föderaler Elemente im unabhängigen Kamerun der 1970er Jahre. Den Podcast finden Sie hier.