| LSBTIQ, Wissenswertes Indonesien: Verbot von außerehelichem Sex
Ein Artikel vom 06.12.2022 auf queer.de befasst sich mit einer Änderung des Strafrechts in Indonesien und einem damit einhergehenden Verbot. Dieses solle, sobald es in Kraft tritt, nicht nur Sex außerhalb der heterosexuellen Ehe, sondern auch das Zusammenleben von unverheirateten Paaren verbieten. Eine homosexuelle Ehe sei in Indonesien nicht möglich.
Bislang hätten außerehelicher Sex sowie homosexuelle Beziehungen in Indonesien nicht als Straftat gegolten, jedoch werde beides in dem konservativen Land längst als Tabu betrachtet. In Zukunft drohe für Rechtsverstöße eine Haftstrafe mit einer Dauer von bis zu einem Jahr. Durch die Gesetzesänderung würden auch gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisiert.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichte am 08.12.2022 einen englischsprachigen Bericht über das neue Gesetz, welcher zudem zu bedenken gibt, dass das neue Gesetz unverhältnismäßige Auswirkungen auf Frauen und LSBTIQ-Personen haben werde. Denn das Zusammenleben oder der Sex außerhalb der Ehe könnte nur durch den Ehemann, die Ehefrau, die Eltern oder die Kinder der Beschuldigten angezeigt werden. Human Rights Watch nimmt an, dass vor allem Eltern von LSBTIQ oder Ehemänner davon Gebrauch machen werden.
Der Human Rights Watch-Bericht geht auch auf weitere Beispiele für problematische Bestimmungen im Entwurf des neuen indonesischen Strafrechts ein.