| LSBTIQ, Wissenswertes Kenia: Angriffe auf queere Menschen im Flüchtlingslager Kakuma
Update vom 19.12.2022
Das Radio Dreyeckland berichtete am 15.12. und 19.12.2022 über das Flüchtlingslager Kakuma. Auf der Website kann ein Interview mit Simone Schlindwein, der taz-Korrespondentin in der Region, angehört werden. Sie beobachte die Situation homosexueller Menschen vor Ort.
Update vom 04.12.0222 über ugandische LSBTIQ in Kenia
In einem Artikel vom 04.12.2022 berichtet n-tv über aus Uganda geflohene LSBTIQ-Menschen in Kenia. LSBTIQ würden in Uganda nicht nur durch die Familie und ihr Umfeld verstoßen. Ein neues Gesetz sehe eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren für gleichgeschlechtlichen Sex vor.
Jedoch sei die Situation für LSBTIQ in Kenia kaum besser. Viele queere Flüchtlinge kommen in das Flüchtlingslager Kakuma, wo sie weiteren Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt seien. Ihnen werde nicht geholfen, sodass ihnen nur die Flucht aus dem Lager oder das monate- bis jahrelange Verharren bleibe.
Update vom 19.06.2021
In einem Interview mit dem schwul-lesbischen Online-Magazin queer.de vom 19.06.2021 berichten zwei Frauen aus dem Flüchtlingslager Kakuma in Kenia von fast täglichen Angriffen auf die queere Community.
So seien die im Lager lebenden LSBTIQ-Flüchtlinge weiterhin Stigmatisierung und Gewalt ausgesetzt – auch durch die Polizei vor Ort. In der Vergangenheit hatte es bereits wiederholt Angriffe gegen LSBTIQ-Menschen im Flüchtlingslager Kakuma gegeben. Im Interview rufen Anniemarie und Lisbeth als Betroffene dazu auf, die LSBTIQ-Flüchtlinge im Lager zu unterstützen und appellieren dabei insbesondere an das UN-Flüchtlingskommissariat.
04.12.2019
In einem Artikel vom 04.12.2019 berichtet Mannschaft Magazin über einen gewalttätigen Übergriff der kenianischen Polizei gegenüber LGBTIQ-Flüchtlingen, die im Lager Kakuma friedlich gegen menschenunwürdige Unterbringung demonstriert hätten: "Den Angaben zufolge haben Polizisten Tränengas eingesetzt, während Einwohner*innen von Kakuma die Telefone, Dokumente und Taschen der Flüchtlinge wegnahmen. Demonstranten in Kenia wurden von der Lagerpolizei verprügelt, einige sollen ins Krankenhaus gekommen und eingesperrt worden sein." Vier der Geflüchteten sollen sich im Koma befinden.
Die Flüchtlinge hätten berichtet, dass sie in Kakuma in der Nähe von Büschen schlafen, wo es von Skorpionen und Schlangen wimmele. Teiche mit schmutzigen Wasser seien die einzige Wasserquelle. "Wir sind hilflos", habe ein Flüchtling gesagt, der von den Einsatzkräften angegriffen worden sei. "Wir haben Hunger."
Die Polizisten sollen dem "Refugee Affairs Secretariat" angehören – der Sicherheitsbehörde, die den Schutz der kenianischen Flüchtlingslager gewährleiste. Die Behörde unterstehe dem Innenministerium sowie der Koordination der nationalen Regierung und arbeite mit dem UNHCR zusammen.
Erst im Mai dieses Jahres hatte ein Gericht in der Hauptstadt Nairobi ein seit Jahrzehnten geltendes Verbot gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen bestätigt. Das Gesetz stelle keine gezielte Diskriminierung dar und sei daher mit der Verfassung vereinbar, erklärte der Richter.