| LSBTIQ, Wissenswertes Malaysia: Abbruch eines Musikfestivals nach Regierungskritik
In einem Artikel vom 23.07.2023 berichtet die Tagesschau von dem Abbruch eines Musikfestivals in Malaysia. Malaysias Kommunikationsminister Fahmi Fadzil habe das sofortige Ende gefordert, nachdem der Leadsänger einer britischen Band die Haltung der malaysischen Regierung gegen Homosexualität kritisiert und seinen Bassisten geküsst habe. Aufnahmen des Vorfalls seien in den sozialen Medien geteilt worden und hätten im überwiegend muslimischen Malaysia eine Gegenreaktion ausgelöst.
Homosexualität sei in dem Land ein Verbrechen, das mit bis zu 20 Jahren Gefängnis und Prügel bestraft werden kann.
Nach der Protestaktion der Band gegen eingeschränkte LSBTIQ-Rechte in Malaysia analysiert die malaysische LSBTIQ-Rechtsgruppe Justice for Sisters in einem Beitrag vom 26.07.2023 die Ursache und Wirkung von Queerfeindlichkeit in Malaysia im Kontext der Ereignisse beim Musikfestival. Die Kritik der Band an der Regierung und ihre Protestaktion seien berechtigt, da es in Malaysia bspw. zur Verweigerung der Einreise von LSBTIQ-Künstlerinnen für Auftritte, zur Zensur von Publikationen und Filmen oder zu landesweiten Razzien komme.
Die Reaktion des malaysischen Ministeriums habe schwerwiegende und weitreichende Auswirkungen auf die Öffentlichkeit: Kurzsichtige, restriktive Maßnahmen des Ministeriums würden nicht nur die queerfeindliche Stimmung innerhalb der Gesellschaft anheizen, sondern auch Auswirkungen auf Veranstalterinnen und Organisatorinnen haben und die bereits angeschlagene Kreativindustrie weiter schwächen.