| LSBTIQ, Wissenswertes, Schutzkonzepte Geflüchtete trans Frau aus Syrien engagiert sich für sichere Unterkünfte in Deutschland
In einem Artikel der Stuttgarter Nachrichten vom 29.07.2023 wird über den Aktivismus der 2012 aus Syrien geflüchteten trans Frau Eve Mohamad in der Flüchtlingshilfe berichtet. Es sei ihr ein persönliches Anliegen sich für sichere Unterbringungen einzusetzen, da geflüchtete Menschen, vor allem geflüchtete LSBTIQ, in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland weiterhin diskriminiert und Gewalt erfahren würden. Diese Erfahrungen habe auch sie gemacht. Heute könne sie zwar offen als Frau leben, aber Anfeindungen seien an der Tagesordnung, sobald sie ihre Wohnung verlässt: „Ich werde angespuckt, komisch angesehen und beleidigt.“
Ihr Fall mache auf ein Problem aufmerksam, das auch in der Landespolitik diskutiert werde: Queere Geflüchtete würden häufig Opfer körperlicher Übergriffe, wenn sie ihre sexuelle Orientierung oder ihre geschlechtliche Identität preisgeben. Dass queere Flüchtlinge sich in Gefahr bringen würden, wenn sie ihre geschlechtlichen Identität oder sexuelle Orientierung nach außen tragen, sei auch deshalb problematisch, weil ihre Identität von asylrechtlicher Relevanz sein kann.
Darüber hinaus könne die Würde der Betroffenen verletzt werden, wenn von ihnen verlangt werde im Rahmen des Asylverfahrens über sehr intime Erfahrungen zu sprechen (auch weil häufig in den Muttersprachen der Personen nur diskriminierendes Vokabular zur Beschreibung der geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung existiere). Nicht zuletzt würden Flüchtlinge häufig nicht genug darüber aufgeklärt, dass sie einen besonderen Schutzstatus haben, wenn sie queer sind.