| LSBTIQ, Wissenswertes Jemen: Todessstrafe für Homosexuelle
In einem Artikel vom 09.02.2024 verurteilt Amnesty International die von den Huthi-Gerichten im Jemen geplanten Hinrichtungen und die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Am 23.01.2024 habe das Strafgericht in Dhamar gegen neun Personen die Todesstrafe verhängt, sieben davon durch Steinigung und zwei durch Kreuzigung. Zudem seien 23 weitere Personen wegen „Homosexualität, Verbreitung von Unzucht und unmoralischen Handlungen“ zu Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren verurteilt worden. Darüber hinaus habe ein erstinstanzliches Gericht im Süden Jemens am 01.02.2024 13 Studierende wegen „Verbreitung von Homosexualität“ zum Tode und drei weitere zu Auspeitschungen verurteilt. Amnesty International bezeichnet die Todesstrafe als „grausam, unmenschlich und erniedrigend“ und fordert die Huthi-Behörden auf, die Hinrichtungen zu stoppen und die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu beenden.
Zudem berichtet Human Rights Watch in einem Artikel vom 27.03.2024, dass die ursprüngliche Anklageschrift vom 17.10.2023 bezüglich des Massenprozesses in Dhamar schwerwiegende Verstöße gegen ordnungsgemäße Verfahrensgrundsätze und die jemenitische Strafprozessordnung enthielt. So hätten die Polizeibeamtinnen keine Haftbefehle vorgelegt und die Telefone der verhafteten Männer ohne rechtliche Grundlage durchsucht und beschlagnahmt.