| Aktuell, Gesundheit Psychische Folgen von Langzeitaufenthalten in Flüchtlingscamps
Die meisten Flüchtlinge die über das Mittelmeer nach Europa in Griechenland einreisen sind dort gezwungen in Camps zu verbleiben. Diese weisen nicht selten haftähnliche Eigenschaften auf, in denen die Menschen in katastrophalen Lebensbedingungen leben müssen. Ein Beispiel dafür ist das Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos, von dem Hilfsorganisationen berichten, dass die Umstände im Camp die psychische Gesundheit der Flüchtlinge verschlechtere.
Die neue Studie ,,Mental health consequences of long-term stays in refugee camps: preliminary evidence from Moria’’ untersucht den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit akuter psychischer Krisen und der Dauer des Aufenthalts im Lager. Die Ergebnisse der Studie konnten bestätigen, dass dieser Zusammenhang vorliegt: Je länger ein Flüchtling im Lager blieb, desto wahrscheinlicher war der Auftritt einer psychischen Krise. Eine 10-prozentige Erhöhung der Anzahl der im Lager verbrachten Tage führte zu einer 3,3-prozentigen Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Flüchtling eine psychische Krise erleidet – ein wesentlicher Faktor angesichts einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 70,6 Tagen. Ebenfalls waren männliche Flüchtlinge mit zunehmender Aufenthaltsdauer häufiger von akuten psychischen Gesundheitskrisen betroffen als Frauen.