| LSBTIQ, Wissenswertes Kritik an Aufwertung von Verfolgerstaaten
In einem Artikel vom 14.09.2023 berichtet queer.de, dass der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) die Forderung der FDP vom 09.09.2023 scharf kritisiert habe, die Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien zu „sicheren Herkunftsländern“ zu erklären. In allen drei Maghreb-Staaten würden Homosexuelle mehrjährige Haftstrafen, teilweise auch Folter, erwarten. Dem LSVD-Bundesvorstandsmitglied Patrick Dörr zufolge träfe eine Ausweitung der Liste vermeintlich sicherer Herkunftsstaaten LSBTIQ*-Asylsuchende aus diesen Ländern besonders hart. Zum einen würden sich viele aufgrund von Angst, Scham und fehlender rechtlicher Aufklärung im Asylverfahren erst sehr spät outen. Und zum anderen werde ihnen ihre sexuelle Orientierung bzw. geschlechtliche Identität im Asylverfahren häufig nicht geglaubt. Im Falle der geplanten Einstufung als sichere Herkunftsstaaten würden ihre Anträge in beiden Fällen als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt werden. Die Schutzsuchenden hätten nur eine Woche Zeit, dagegen zu klagen, und könnten auch trotz Klageerhebung aus dem laufenden Verfahren heraus abgeschoben werden, wie aus einer Pressemitteilung des LSVD vom 14.09.2023 hervorgehe.