| Aktuell, Rassismus und Diskriminierung Melde- und Informationsstelle Antiziganismus: 2. Jahresbericht zu antiziganistischen Vorfällen in Deutschland
Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) hat am 17. Juni 2024 ihren Jahresbericht für 2023 vorgestellt, der 1.233 antiziganistische Vorfälle in Deutschland dokumentiert – fast doppelt so viele wie im Vorjahr (621). Diese Zunahme wird teilweise dem Rechtsruck in Deutschland und dem höheren Bekanntheitsgrad von MIA zugeschrieben, während weiterhin von einem großen Dunkelfeld ausgegangen wird.
Reem Alabali-Radovan, die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, betonte die Bedeutung von MIA und erinnerte daran, dass hinter jeder Zahl ein betroffener Mensch steht. Der Bericht zeigt eine alarmierende Zunahme extremer Gewalt (10 Fälle), häufige verbale Stereotypisierungen (600 Fälle) und zahlreiche Diskriminierungsvorfälle (502), oft durch staatliche Institutionen.
Romani Rose vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus, äußerten ihre Besorgnis über die zunehmende Gewalt und die Beteiligung der Polizei an antiziganistischen Vorfällen. MIA fordert umfassende Maßnahmen von Innenministerien und Polizeibehörden, um Antiziganismus entgegenzutreten.
Den vollständigen Jahresbericht finden Sie hier.