| Gesundheit Schwerpunktthema Gesundheit von Migranten und Geflüchteten
Pressemitteilung des Robert Koch- Institut vom 11. Mai 2016:
Schwerpunktthema Gesundheit von Migranten und Geflüchteten
Menschen mit Migrationshintergrund sind eine große Bevölkerungsgruppe, deren gesundheitliche Situation besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Das Bundesgesundheitsblatt widmet sich in der Mai-Ausgabe 2016 dem Thema Gesundheit und Versorgung von Asylsuchenden und Geflüchteten, im Juni 2015 war der Themenschwerpunkt Migration und Gesundheit erschienen. „Etwa 20 Prozent der Einwohner in Deutschland sind zugewandert oder Kinder von Zuwanderern. Migranten und Asylsuchende sind daher im Gesundheitsmonitoring des Robert Koch-Instituts eine wichtige Zielgruppe“, betont der Präsident des RKI, Lothar H. Wieler. Die Daten- und Informationslage zu diesem Thema soll durch eine vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützte Erweiterung des RKI-Gesundheitsmonitorings weiter verbessert werden. Zudem ist eine Bestandsaufnahme des Forschungs- und Wissenstands und eine stärkere Vernetzung mit wichtigen Akteuren im In- und Ausland vorgesehen.
Das Bundesgesundheitsblatt enthält insgesamt zwölf Beiträge zum Thema Asylsuchende und Gesundheit. Das Heft will verfügbare Evidenz und Erfahrungen aus Versorgung, Prävention und Stärkung lokaler Strukturen aufzeigen. Das betonen in einem gemeinsam verfassten Editorial die Koordinatoren des Hefts, Kayvan Bozorgmehr von der Universität Heidelberg, Oliver Razum von der Universität Bielefeld und Anke-Christine Saß vom Robert Koch-Institut. Die gesundheitliche Versorgung Geflüchteter stellt das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Drei Übersichtsbeiträge informieren über international verbindliche Standards der Flüchtlingshilfe, über Lösungsstrategien des Öffentlichen Gesundheitsdiensts und der Kommunen sowie über das Bremer Modell, in dem der Öffentliche Gesundheitsdienst eine maßgebliche Rolle spielt, um Geflüchteten ausreichenden Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen.