| Meldungen aus den Initiativen, Kritik und Politisches zur Landesunterbringung NRW-weite „No Lager“-Aktionswoche fordert menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen
Mit mehreren Demonstrationen und Kundgebungen ging am Wochenende die NRW-weite „No Lager“-Aktionswoche zu Ende.
Die Antirassistische Vernetzung NRW hatte die Aktionswoche ins Leben gerufen, um gegen die Ausgrenzung und Entrechtung von Flüchtlingen in Lagern zu protestieren. In den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) des Landes NRW seien Asylsuchende „bis zu 2 Jahre dem Kreislauf von Enge, permanenten Kontrollen, Monotonie, Angst vor Abschiebung und Gewalt ausgesetzt“, so die Organisatorinnen in ihrem Aufruf.
Unter dem Motto „Close the Camps – Break Isolation“ versammelten sich am 25.06.2021 rund 120 Menschen zur zentralen Demonstration in Düsseldorf. Mehrere Bewohnerinnen der ZUE Neuss berichteten von ihrem Alltag, der von Fremdbestimmung und fehlenden Teilhabechancen geprägt sei. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen, darunter auch der Flüchtlingsrat NRW, forderten in ihren Reden mehr Solidarität mit den Bewohnerinnen und eine dezentrale, menschenwürdige Unterbringung von Asylsuchenden. Report-D berichtete am 26.06.2021 von der Demonstration.
Teil der „No Lager“-Woche war auch die Fahrraddemo am 27.06.2021 zur ZUE Münster. Mit solchen Fahrraddemos protestieren Münsteraner Initiativen bereits seit Februar 2021 einmal monatlich gegen die Sammelunterbringung in der ZUE und kommen mit den Bewohnerinnen ins Gespräch.
Ebenfalls am 27.06.2021 machte ein „Inforundgang“ auf dem Kölner Heumarkt auf die aktuelle Situation in Flüchtlingslagern und Sammelunterkünften aufmerksam. Auf Plakaten und Stellwänden konnten Passantinnen ihre Forderungen an die EU und den Bundesinnenminister formulieren und ihre Wünsche für ein „Köln ohne Lager“ zu Papier bringen. Fotos von der Aktion gibt es bei der Balkanbrücke und der Seebrücke Köln.