| Kritik und Politisches zur Landesunterbringung Paritätischer Wohlfahrtsverband NRW fordert: Kein AnKER-Zentrum für Flüchtlinge in NRW
Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW vom 9. Mai 2018:
AnKER-Zentren verstoßen gegen die Menschenrechte. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert: Kein AnKER-Zentrum für Flüchtlinge in NRW
Wuppertal, 09. Mai 2018. Nordrhein-Westfalen ist eines der wenigen Bundesländer, das Interesse am Betrieb eines modellhaften AnKER-Zentrums für Flüchtlinge signalisiert hat. Der Paritätische NRW appelliert an das Land NRW, keine solche Einrichtung zu eröffnen und den Plänen des Bundesinnenministeriums eine unmissverständliche Absage zu erteilen. „In AnKER-Zentren wird politisch verordnete soziale Ausgrenzung und gesellschaftliche Isolation betrieben. Sie stehen im Widerspruch zu einer humanen und rechtsstaatlichen Flüchtlingspolitik“, so Christian Woltering, Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW. „Keine Arbeit, kein Zugang zu Schule oder sonstigen Bildungsangeboten, bis zu anderthalb Jahre eingesperrt in kompletter Isolation. Hier drohen Menschenrechte mit Füßen getreten zu werden.“
In den sogenannten Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückführungszentren (AnKER-Zentren) sollen schutzsuchende Menschen bis zu 18 Monaten kaserniert werden. Bei Familien sind es bis zu sechs Monate, sofern sie keine vermeintlich gute Bleibeperspektive haben und über ihren Asylantrag noch nicht entschieden wurde. Damit wären die Menschen für eine Dauer von bis zu anderthalb Jahren völlig abgeschnitten von allen sozialen Teilhabemöglichkeiten. Sie dürften nicht arbeiten und erhielten keinen Zugang zu Sprach- oder sonstigen Bildungsangeboten.