| Aktuell, Gemeinsames europäisches Asylsystem Zivilgesellschaftliche Prioritäten für die gesetzliche Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems in Deutschland

16. Juli Berlin: zahlreiche Organisationen, die sich für geflüchtete Menschen engagieren, haben ihre Forderungen zur gesetzlichen Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) in Deutschland vorgestellt. Diese Reform, die im Juni 2024 verabschiedet wurde und ab Sommer 2026 gilt, wird von zivilgesellschaftlichen Gruppen als erhebliche Verschärfung des europäischen Asylrechts kritisiert.

Die Unterzeichner betonen, dass die Umsetzung der GEAS-Reform menschenrechtskonform und im Einklang mit der EU-Grundrechtecharta (GRCh) erfolgen muss. Sie fordern die Bundesregierung auf, bei der Umsetzung der neuen Regelungen besonderes Augenmerk auf den Schutz der Menschenrechte zu legen.

Für die praktische Umsetzung in Deutschland stellen die Organisationen folgende Prioritäten vor:

  1. Starkes Menschenrechts-Monitoring: Es muss ein unabhängiger Mechanismus zur Überwachung der Einhaltung der Menschenrechte im Asylprozess etabliert werden.

  2. Schutz vulnerabler Gruppen: Besondere Schutzbedarfe von Minderjährigen, Menschen mit Behinderungen, LSBTI+, Überlebenden von Gewalt und Betroffenen von Menschenhandel müssen berücksichtigt und adressiert werden.

  3. Faire und sorgfältige Asylverfahren: Asylverfahren müssen transparent und gerecht sein, wobei die Rechte der Asylsuchenden gewahrt werden.

  4. Unabhängige und durchgängige Asylverfahrensberatung: Der Zugang zu rechtlicher Beratung muss von Beginn an gewährleistet sein, um faire Verfahren zu unterstützen.

  5. Rechtsschutz stärken: Effektiver Rechtsschutz erfordert angemessene Fristen und eine ausreichende personelle Ausstattung der Gerichte.

  6. Keine Inhaftierung schutzsuchender Menschen: Schutzsuchende dürfen nicht aufgrund ihres Asylantrags inhaftiert werden. Alternativen zur Haft müssen klar definiert werden.

  7. Kinder schützen und unterstützen: Der Schutz von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten und die Berücksichtigung des Kindeswohls sind essenziell.

Diese Empfehlungen sind das Ergebnis intensiver Bemühungen, frühzeitig auf die gesetzlichen Änderungen Einfluss zu nehmen. Die Organisationen betonen, dass eine angemessene Verbändebeteiligung und eine ausreichende Finanzierung für die Umsetzung der Reform notwendig sind. Nur so kann gewährleistet werden, dass die neuen Regelungen im Einklang mit den Menschenrechten und internationalen Verträgen stehen.

Alle Einzelheiten des gemeinsamen Statements finden Sie hier.

 

 

 

 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

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Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand März 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
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